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Wissenschaftliche Klarheit zu Omega-3-Fettsäuren

Prof. Dr. med. Uwe Nixdorff erklärt die Wichtigkeit von ungesättigten Fettsäuren für unsere Gesundheit.


Prof. Dr. med. Uwe Nixdorff, F.E.S.C. Internist, Kardiologe, Sportmediziner European Prevention Center, Düsseldorf

Omega-3-Fettsäuren (O3F) kommen als langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausschließlich in der Natur vor und sind vom Menschen nur synthetisch herstellbar. Darum ist bei der Ernährung ein ausgeglichenes Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis wichtig. O3F findet man in Lachs und anderen fettreichen Fischen, aber auch in Pflanzenölen (insbesondere Leinöl) sowie in Hasel- und Walnüssen.In der Sekundärprävention konnte beobachtet werden, dass O3F (auch gefährliche) Rhythmusstörungen nach einem erlittenen Herzinfarkt reduzieren und somit für das Herz-Kreislaufsystem von großer Bedeutung sind.


Während auf kardiologischen Fachkongressen die letzten Jahre diskutiert wurde, ob der Rückgang von Herzinfarkten und Schlaganfällen wirklich die Folge einer möglichen, günstigen Beeinflussung der Atherosklerose (arterielle Gefäßwandversteifung, -verhärtung, -verdickung und -verkalkung) sei, wurden zeitgleich von Apotheken, Drogerien und Supermärkten Nahrungsergänzungsmittel als »Fischölkapseln« angeboten. Es blieb allgemein unsicher, ob man/frau sich etwas Gutes mit diesen antut oder es sich nur um Halsabschneiderei handelt. Nach etlichen Studien, die z.T. erhebliche wissenschaftliche Mängel im Studiendesign aufwiesen, wurde aktuell die REDUCE-IT Studie vorgestellt. Das Resultat war eine ca. 30%ige Verbesserung der Rate von Herztod, nicht fatalem Herzinfarkt oder Schlaganfall, Bypass-OP oder Krankenhausbehandlung wegen instabiler Angina pectoris durch Einnahme von O3F. Nebenwirkungen traten keine auf. Es wird geschlussfolgert, dass auch aufgrund der geringen Kosten mit Kostenreduktion durch Krankheitsvermeidung die O3F-Gabe sofort umgesetzt werden sollte.


Die beeindruckenden Ergebnisse sorgten für Furore in den Fachgesellschaften. Wir bestimmen in unserem Präventionszentrum sogar den Omega-3-Index im Blut, um zu klären, ob Menschen sich ausreichend mit protektiven O3F ernähren. Die 13-jährige Erfahrung zeigt, dass ca. 80% der Menschen in den westlichen Ländern einen zu niedrigen Index haben. Wenn sich dazu ein erhöhtes Herzkreislaufrisiko oder gar beginnende Atherosklerose gesellen, empfehlen wir die Ernährung um fettreichen Fisch, wie Lachs, Sardelle, Hering, Makrele oder Thunfisch, zu ergänzen oder auch eine differenzierte Supplementierung mit Laborkontrolle. Des Weiteren sei angemerkt, dass komplexe Hirnfunktionen ebenfalls durch O3F verbessert werden. Ein signifikantes Sinken der Demenzrate und von Depressionen durch die Einnahme von O3F ist somit zu erwarten. Zum anderen gibt es Hinweise, dass auch die Krebsrate gesenkt und Entzündungsreaktionen, die als silent inflammation heute als Alterungsfaktor identifiziert wurden, allgemein minimiert werden können.

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